70000 Tons of Metal 2025 - Auf nach Jamaika
Auch 2025 war ich mit knapp über 3.000 Metalheads, 60 Bands und meinen Kameras wieder auf der größten Heavy Metal Kreuzfahrt der Welt unterwegs. Die Reise ging vom 29. Januar bis 02. Februar 2025. Auf der Independence of the Seas (Royal Caribbean) ging es von Miami (Florida) nach Ocho Rios in Jamaika und wieder zurück. Es war bereits meine 9. Metal-Kreuzfahrt und in diesem kleinen Bericht erzähle ich, wie ich es in diesem Jahr empfunden habe.
Hier geht es direkt in meine Bildergalerie:
» 70000 Tons of Metal 2025
Heavy Metal Beach Party
Bereits Tage zuvor waren wieder einmal die Bars, Restaurants und Hotels rund um den Ocean Drive in Miami voller schwarz-gekleideter Metalheads. Diese versammelten sich wie üblich einen Tag, bevor es auf das Schiff ging, am South Beach, um dort gemeinsam die berühmte Heavy Metal Beach Party zu feiern. Wie man auf meinem Gruppenbild unschwer erkennen kann, war der Strand sehr gut besucht und die Stimmung ausgelassen. Wie sich später heraus stellen sollte, waren Besucher aus 80 Nationen mit an Bord. Ein wahrhaft internationales Festival also.
Tag 1: Boarding und Auslaufen
Beim Betreten des Luxuskreuzfahrtschiffes "Independence OTS" wurden wir traditionell von den Poolgirls und Poolboys begrüßt. Wir waren relativ früh an Bord und bekamen eines der limitierten Programmhefte überreicht. Wir gingen zunächst ins Windjammer-Restaurant und schlugen uns am Buffet die Bäuche voll, bevor wir uns einen ersten Drink draußen auf Deck 12 gönnten. Oben versammelten sich bereits die ersten größeren Gruppen und feierten ihr Wiedersehen. Das darunterliegende Pool Deck war wie üblich noch den ersten Tag und die erste Nacht gesperrt, da noch die Hauptbühne aufgebaut werden musste.
Unter Deck wurde indessen im Casino ordentlich Gas gegeben. Wie üblich stapelten trinkfeste Forsters-Freunde die leeren Bierdosen zu einem gigantischen Turm, bis dieser irgendwann mit einem lauten Krachen und Gegröle nachgibt. Darauf konnte ich leider nicht warten, denn pünktlich zum Sonnenuntergang lief das Schiff aus und ich wollte die spektakuläre Aussicht über die Skyline von Miami keineswegs verpassen.
Am Abend schaute und fotografierte ich noch die Auftritte von Hammerfall und Sonata Arctica.
Tag 2: Die Party beginnt
Über Nacht wurde die Hauptbühne auf dem Pool Deck unter heftigem Wind fertig gestellt. Es war noch immer sehr windig, weshalb die großen Banner aus Sicherheitsgründen noch nicht aufgehangen wurden. Die Bühne sah deshalb zunächst noch relativ "nackt" aus. Eröffnet wurde die Stage von der norwegischen Folk-Metal-Band Trollfest. Diese furchtbar klingenden Jungs machten eine unglaubliche Stimmung und ließen jeglichen Kater sofort verfliegen. Das gesamte Pooldeck war voller pinker Flamingos und partyfreudiger Menschen. Ein solcher Auftakt sucht seinesgleichen! Es war schließlich gerade einmal 10:30 Uhr.
Insgesamt war die Stimmung auf dem Pool Deck ausgezeichnet, was sicherlich auch an dem perfekten Wetter gelegen haben durfte. Ich bin über den Tag verteilt immer mal wieder über das Pool Deck geschlendert und jedes Mal war Party im Pool angesagt.
Selbstverständlich habe ich mir auch einige Bands angeschaut bzw. ihre Auftritte fotografiert. Neben Trollfest verschlug es mich an dem Tag zu den Konzerten von Delain, Ex Deo, Finntroll, Fractual Sun, In Extremo, Sepultura, Subway To Sally und Swallow The Sun. Letztere hatten einen ganz besonderen Auftritt, denn das "Ballet Finland" tanzte im Royal Theater zur Musik der schwedischen Death-Doom Band. Ein wahrhaft ungewöhnlicher aber durchaus sehr interessanter Auftritt.
Tag 3: Jamaika
Am Morgen des dritten Tages legten wir in Ocho Rios in Jamaika an. Genau 10 Jahre zuvor war ich bereits mit der 70000 Tons schon einmal an diesem Ort. Ich hatte ihn nicht besonders gut in Erinnerung, dementsprechend auch keinerlei Erwartungen. Wir entschlossen uns, keine der angebotenen Exkursionen mitzumachen, sondern lediglich für ein paar Stündchen an den nächstgelegenen Strand zu gehen. Es war wie erwartet kein besonders schöner Ort, aber wir hatten dennoch unseren Spaß.
Zufälligerweise waren an unserem Strand auch die Poolgirls und Poolboys (ausgewählte Influencer, die das Event promoten). Ich war zwar überhaupt nicht auf ein Fotoshooting vorbereitet, dennoch machten wir ganz spontan ein paar Fotos vor unserem Kreuzfahrtschiff, der Independence of the Seas. Vielen Dank an dieser Stelle an MadMoiselle Peachy, Jana Melody Miller, Fleur Du Mal, Miss Fireflower, Nils Lon Fright und Alex Lacroix.
Zurück auf dem Schiff schaute ich mir am Abend noch die Auftritte der deutschen Folk-Metal-Band Subway To Sally und der US-amerikanischen Band Powerglove an. Auf letztere Band war ich besonders gespannt, denn Powerglove spielen Melodien aus bekannten Videospielklassikern nach. Ich hatte die Band noch nie zuvor live gesehen, aber ich ahnte schon, wie gut die Stimmung in dem Studio B - Ice Rink werden würde. Es war wie erwartet: Total verrückt!
Tag 4: Belly Flop Contest und Kostümparty
Am letzten Tag der Kreuzfahrt fand wie üblich der Belly Flop Contest statt. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, mit dem Bauch voran in den Pool zu springen und dabei einen möglichst spektakulären Auftritt hinzulegen, welcher von einer Jury bewertet wird.
Als wäre das nicht schon schräg genug für ein Metal-Festival... An dem letzten Tag verkleiden sich traditionell viele Metalheads und sorgen so für interessante Impressionen. So auch in diesem Jahr.
Vor lauter Impressionen kam ich kaum noch dazu, mir weitere Bands anzuschauen. Kissin' Dynamite und In Extremo waren die einzigen Bands, die ich an dem Tag noch aus dem Fotograben heraus fotografierte.
Mein persönliches Fazit:
Mir hat die Cruise in diesem Jahr besser gefallen, als 2024. Das war auch nicht sonderlich schwierig, da wir vergangenes Jahr auf dem Schiff ziemlich krank geworden sind und überwiegend auf der Kabine gelegen haben. Zwar fand ich das Line-Up in diesem Jahr schwächer, aber die Stimmung war dennoch grandios. Gerade die kleineren Bands wie Trollfest und Powerglove haben für ordentlich Party an Bord gesorgt.
Das es im Vorfeld mal wieder "Chaos" rund um die Band-Ankündigungen gab, hat mich überhaupt nicht interessiert. Zum einen bin ich es schon gewohnt, zum anderen sind für mich die Bands inzwischen eher zur Nebensache geworden. Außerdem habe ich Vertrauen in die Arbeit von UMC, CMM und Co. Ich kann aber durchaus den Unmut vieler nachvollziehen, für die die Bands ein wichtiger Aspekt eines Festivals bzw. einer so teuren Reise sind. Sicherlich ist hier weiterhin noch viel Verbesserungspotential. Dass 2024 Edgar Piller, der Vater des Veranstalters Andy Piller, verstarb, dürfte sich sicherlich negativ auf die Planung im Vorfeld ausgewirkt haben.
Trotz allem haben die Bands überwiegend pünktlich gespielt. Das lief in den Jahren zuvor nicht immer so gut. Zwar gab es selbstverständlich kleinere Fehler (bspw. im Programmheft oder falsch gedruckte Bordkarten), wirklich peinliche Fehler wie bspw. die "7000" Tons Drucke aus dem Vorjahr, blieben aber zum Glück aus oder sind mir nicht aufgefallen.
Ocho Rios als Destination brauche ich nicht nochmal. Hier gibt es wesentlich schönere Ziele.
Fakten und Statistiken
Personen
Anz. Nationen | 80 |
Männeranteil | 62,7 % |
Frauenanteil | 37,3 % |
Altersbereich | 0,5 - 81 Jahre |
Anz. Gäste | 3006 |
Anz. Musiker & Crew | 986 |
Anz. Schiffsbesatzung | 1381 |
Anz. Personen an Bord | 5373 |
Top 10 Herkunftsländer
1. | USA |
2. | Deutschland |
3. | Kanada |
4. | Schweiz |
5. | Finnland |
6. | Mexiko |
7. | Kolumbien |
8. | Norwegen |
9. | Niederlande |
10. | Frankreich |
Produktion
Equipment | 15 LKWs |
Auslegerladekran | 240t |
Independence of the Seas
Operator | Royal Caribbean Int. |
Heimathafen | Nassau, Bahamas |
Taufpatin | Elizabeth Hill |
Jungfernfahrt | 02. Mai 2008 |
Tonnage | 154.407 Tonnen |
Länge | 338,95 Meter |
Breite | 38,60 Meter |
Tiefgang | 8,53 Meter |
Reisegeschw. | 21,6 Knoten |
Vertretene Länder
Albanien, Algerien, Argentinien, Armenien, Australien, Österreich, Belarus, Belgien, Bolivien, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Kanada, Chile, China, Kolumbien, Costa Rica, Kuba, Tschechien, Dänemark, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Guam, Guatemala, Honduras, Hongkong, Ungarn, Indien, Irland, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Kirgisistan, Libanon, Luxemburg, Mexiko, Moldau, Marokko, Niederlande, Neuseeland, Nicaragua, Nigeria, Norwegen, Panama, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Republik Korea, Réunion, Rumänien, Russland, Serbien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Südafrika, Spanien, Sri Lanka, Schweden, Schweiz, Syrien, Thailand, Trinidad und Tobago, Tunesien, Türkei, Ukraine, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika, Uruguay, Venezuela, Vietnam
Hier gibt es die Running Order 2025 zum Download:
Bildergalerie:
Links im Beitrag:
Empfehle diesen Beitrag deinen Freunden: